Archiv der Kategorie: ALLGEMEIN

Ungeziefer an Cycadeen

Sind Cycadeen von Ungeziefer (meistens sind es Schildläuse oder Wollläuse) befallen, können Sie mit den entsprechenden in Gärtnereien erhältlichen Mitteln behandelt werden, wie auch jede andere Pflanze.

Um einem Befall von Trauermückenlarven vorzubeugen verwende ich Gelbtafeln, die nicht in jeden Topf gesteckt werden müssen, aber auf 2,50 m Fensterbank verteile ich 3 Gelbtafeln.

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Überwinterung von Cycadeen

Es gibt zwei Möglichkeiten der Überwinterung, entweder warm oder kühl.  Bei warmer Überwinterung sollten sie so hell (sonnig) wie möglich stehen und gegossen wird wie im Sommer einmal wöchentlich.  Die Wahrscheinlichkeit, das neue Blätter gebildet werden ist groß und es muss bei vielen Arten zusätzlich beleuchtet werden. Bekommen Cycadeen bei zu wenig Licht zu viel Wärme, werden Blätter braun, weil ein Ungleichgewicht besteht.

Bei der kühlen Überwinterung sollte die Temperatur bei rund 10° liegen. Dabei benötigen sie nicht so viel Licht, sollten aber auch nicht dunkel stehen und werden nur alle 4 Wochen sehr wenig gegossen. Ich hatte immer wieder kleine Pflanzen, die trotz der kühlen Überwinterung anfingen auszutreiben. Wenn ich das sehe, stelle ich sie in einen warmen Raum und sie bekommen in der ganz dunklen Jahreszeit zusätzliche Beleuchtung.

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Koralloide Wurzeln

Bei vielen Cycadeenarten bilden sich korallenförmige Gebilde seitlich am Caudex, die entweder direkt unter der Substratoberfläche liegen oder auf dem Substrat wachsen. Dabei handelt es sich um sogenannte koralloide Wurzeln. Diese Wurzeln sind für die Pflanzen wichtig und sollten nicht entfernt oder beschädigt werden, denn sie enthalten für die Pflanze wichtige stickstofffixierende Cyanobakterien.

Wenn ich eine Pflanze umtopfe, achte ich immer darauf, das die koralloiden Wurzeln wieder dort liegen, wo sie auch vorher waren, entweder unter der Substratoberfläche oder auf dem Substrat.

Hier ein Beispiel von koralloiden Wurzeln bei einem Encephalartos laurentianus:

laurentianus_koralloidenwurzeln_6.10.10

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Gekeimten Samen eintopfen

Der Topf sollte mindestens 7x7x18 cm oder größer sein, also ein hoher Topf, da Cycadeen Pfahlwurzler sind! Als Substrat wird für einen Keimling entweder reines Kokohum, reines Perlite oder ein Gemisch aus Kokohum/Perlite verwendet. Den Samen so auf das Substrat legen, das der Samen ca. zur Hälfte und der Keim im Substrat sitzen. Ich gieße nicht, sondern besprühe den Samen und das Substrat einmal wöchentlich und stelle Keimlinge zum wurzeln auf eine Heizmatte oder im Winter auf einen Heizkörper. Sichtbar wird sich in den nächsten Wochen – bei einigen Arten auch Monaten – nichts tun, sondern die Pflanze ist damit beschäftigt Wurzeln zu bilden. Wenn der Keim oben aufplatzt oder sich ein kleiner Flusen bildet (abhängig von der Art), dann steht die Bildung des ersten Blattes bevor. Wenn das erste Blatt fertig ausgehärtet ist, kann der Sämling in sein endgültiges Substrat umgetopft werden. In der Zeit von den ersten Anzeichen eines Austriebs bis zur endgültigen Fertigstellung des Blattes sollte der Topf fest an seinem Platz stehen und auf keinen Fall gedreht werden. Das gilt auch für größere Pflanzen, da es sonst passieren kann, das das Blatt/die Blätter verdrehen. Wenn sich Anzeichen einer Blattbildung zeigen, muss so viel Licht wie möglich gegeben werden.

Nachfolgend Beispiele von gekeimten Samen, die kurz davor sind ein Blatt zu bilden:

Encephalartos laurentianus in reinem Kokohum

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Macrozamia macdonnellii in Perlite/Kokohum

macdonnellii_2014-06-01 15.24.48

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Cycadeen Umtopfen

Cycadeen haben neben dicken, rübenartigen Wurzeln auch sehr viele feine Wurzeln und deshalb ist Vorsicht geboten, das nicht zu viele dieser Wurzeln abbrechen oder abreißen. (Siehe auch den Beitrag über koralloide Wurzeln!) Das würde die Pflanze im Wachstum zurückwerfen. Viele Arten neben es ohnehin übel wenn sie umgetopft werden und das Wachstum stagniert dann erst einmal.

Ich mache es so, das ich die Hand mit gespreizten Fingern auf das Substrat lege, einen kleinen Caudex zwischen den Fingern habe und das alte Substrat langsam durch die Finger rieseln lasse. Bei großen Pflanzen lege ich den Topf auf die Seite, die Topfunterkante etwas erhöht. Dann kann man das meiste Substrat gut aus dem Topf herausklopfen.

Wenn die Pflanze in den neuen Topf gesetzt wird, sollte auch drauf geachtet werden, das das Substrat nicht zu kräftig angedrückt wird, um dabei nicht die Wurzeln zu beschädigen. Es ist besser am Topf ein wenig von außen zu klopfen, um das Substrat so zusammen zu rütteln. Ich halte die Pflanze am Caudex so lange hoch, bis der Topf gefüllt ist, sonst kann es schnell passieren, das die Wurzeln zusammenrutschen und die Pflanze zu tief im Topf sitzt.

Rosentöpfe, die höher sind als normale Blumentöpfe bieten sich besonders für Cycadeen an.

Nachfolgend ein Blick auf einen Wurzelballen eines Encephalartos lehmannii mit einem Caudex von 10 cm. Eine junge Pflanze hat natürlich noch ein viel feineres Wurzelgeflecht, das auch entsprechend empfindlicher ist.

lehmannii_wurzeln_8.11.12

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Bestäubung bei Cycadeen

Diesen Bericht fand ich sehr interessant:

Eine aktuelle Studie enthüllt das Fortpflanzungsgeheimnis von 200 Millionen Jahre alten Pflanzen. Mit Lockstoffen und giftigen Substanzen lenken sie Insekten. 
Forscher der amerikanischen Universität Utah haben in der Pflanzengruppe der Cycadeen eine ungewöhnliche Form der Fortpflanzung entdeckt. Cycadeen sind der Pfanzenklasse der Palmfarne zugeordnet und mit Ginko und Nadelholzgewächsen verwandt. Bei der Bestäubung werden die mit Pollen bedeckten Insekten durch einen Duftstoff aus dem männlichen Kelch der Palmfarne herausgelockt. Daraufhin stößt die Pflanze einen weiteren, aber milderen Duft aus, mit dem sie die Fliegen in den weiblichen Kelch lockt. Bei der Bestäubung heizen sich die Kelche der Pflanzen auf und stoßen eine giftige Duftmarke aus. 

Die Pflanzenklasse der Palmenfarne hat sich vor 200 Millionen Jahren entwickelt. Damals waren die urzeitlichen Gewächse eine wichtige Nahrungsquelle der Saurier. Aufgrund ihres alten Ursprungs werden Cycadeen auch „lebende Fossilien“ genannt. „Menschen denken vielleicht, dass Pflanzen wahllos Düfte aussenden, um Insekten zu locken. Aber die Bestäubung von Palmfarnen ist viel komplexer. Diese Pflanzen senden gezielt Düfte aus, um zu locken, abzuweisen oder zu täuschen“, sagt Irene Terry, Wissenschaftlerin an der Universität in Utah. 

Bisher sind Forscher davon ausgegangen, dass die Bestäubung von Palmfarnen eher zufällig durch Wind stattfindet. Die Forscher um Irene Terry haben in einem weiblichen Kelch der Palmfarne Pollen gefunden, die nicht durch den Wind in den schmalen Gang gelangt sein können. Die Bestäubung kann daher nur über Insekten erfolgt sein. Sie fliegen in den männlichen Kelch der Pflanze, um den Pollen zu fressen. Diese bleiben dabei an ihnen kleben. Bei der „Drück- und Zie- Methode“ fliegen die Insekten erst aus dem Kelch heraus und werden später wieder angelockt. Dabei dringen einige der Fliegen in den weiblichen Kelch ein und bestäuben ihn. 

Die Cycadeenpflanzen haben eine begrenzte Bestäubungsperiode. Dann erhitzt der männliche Palmfarn vier Wochen lang täglich zwischen 11 und 15 Uhr seinen Zapfen. Bis zu zwölf Grad Celsius wärmer ist es dabei auf dem männlichen Palmfarn als in der Umgebung, schreiben die Wissenschaftler. Gleichzeitig entströmt der Pflanze ein stinkender und giftiger Geruch. Das vertreibt die Fransenflügler, die zum Fressen auf dem Zapfen sitzen. 

Die männlichen Kelche der Palmfarne können sich bis auf 37 Grad erwärmen. Dafür brauchen die Pflanzen den Vorrat von Zucker, Stärke und Fetten, der normalerweise zur täglichen Zellteilung dient. Beim Temperaturanstieg stoßen die Kelche Duftstoffe aus. Einer dieser Stoffe ist das chemische Element Beta-Myrcene, welches die Insekten aus dem männlichen Kelch herauslockt. „Der Duft riecht, wie ein Mann, der zu viel Aftershave aufgetragen hat“, so Terry. Die Forschungsergebnisse werden in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazines „Science“ veröffentlicht.

Quelle: http://www.focus.de

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Pflanzenteile werden braun

Werden Pflanzenteile braun und trocken, dann fühlt die Pflanze sich nicht wohl. Dabei muss unterschieden werden, ob das Blatt von der Spitze her oder vom unteren Stiel her braun wird.

Werden bei einer etablierten Pflanze, also einer Pflanze, die schon lange in Deutschland steht und intakte Wurzeln hat, von der Blattspitze her Blattsegmente braun, dann deutet es meistens auf ein Ungleichgewicht  hin.  Das Verhältnis Temperatur zu Licht und Wassergabe kann eine Rolle dabei spielen. Meistens sind das harmlose Erscheinungen, die bei richtiger Pflege und Standort schnell wieder vorbei sind. Tritt es bei den ältesten Blättern auf, stirbt ein altes Blatt ab, was auch in der Natur völlig normal ist.

Wird jedoch ein Blatt von unten her braun, dann sollte man sich um die Pflanze sorgen, denn das ist ein Zeichen, das an der Pflanze im Substratbereich etwas nicht in Ordnung ist, also an den Wurzeln und/oder dem Caudex. Die Pflanze aus dem Substrat nehmen und die Hauptwurzel und den Caudex von unten kontrollieren. Sind Teile weich oder gar matschig, dann hilft nur schneiden. Alles was dunkel ist muss entfernt werden. Teilweise zieht es sich dann schon in den Caudex hinein und muss auch dort entfernt werden. Danach die Schnittstelle mit einem Pilzmittel behandeln und die Pflanze in reines Kieselgur topfen. Am besten stellt man eine solche Pflanze auf einer Heizmatte schattig und gibt ihr nur sehr wenig Wasser. Die Pflanze wird dann neue Wurzeln bilden und weiter wachsen. Bei einer gesunden Pflanze müssen Hauptwurzel und Caudex fest sein und die Hauptwurzel hell. Faulende Wurzeln entstehen fast immer durch zu viel Feuchtigkeit!

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Der richtige Standort für Cycadeen

Der richtige Standort für Cycadeen ist sehr unterschiedlich von vollsonnig bis schattig. Die mir bekannten „blauen“ Arten lieben alle volle Sonne, Encephalartos paucidentatus z.B. und Encephalartos villosus mögen es schattig und viele Sorten lieben einen halbschattigen Platz, wie z.B. Cycas revoluta. Man sollte sich bei jeder Pflanzenart darüber informieren wo die Art am Naturstandort wächst. Dann ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite und die Pflanze fühlt sich wohl.

Egal wie der Standort im Sommer gewählt wird, wichtig ist die Pflanze langsam an die Sonne im Freien zu gewöhnen, damit die Blätter nicht verbrennen. Meine Pflanzen bekommen täglich 15 Minuten länger Sonne und das hat bisher immer gut geklappt.

Bei Pflanzen, die frisch nach Deutschland gekommen sind, ist es wichtig sie immer schattig zu stellen und zwar so lange bis die Wurzeln sich regeneriert haben. Da ein Großteil der Wurzeln auf dem langen Transportweg eintrocknen, ist die Pflanze nicht fähig ihre Blätter ausreichend zu versorgen und das Resultat wäre, das alle Blätter verloren gehen. Diese Veranlagung haben ohnehin viele frisch importierten Pflanzen. Darüber wird ein guter Händler aber beim Kauf ausreichend informieren!

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Beleuchtung im Winter

Wenn eine Pflanze bei mir im Winter neu austreiben will, bekommt sie eine Zusatzbeleuchtung, die wie folgt aussieht:

Bei kleinen Pflanzen baue ich mir eine Röhre, die aus Pappe mit einer Innenbeschichtung aus Alu-Folie besteht. (Haushalts-Alu-Folie auf Pappe geklebt) Zur Beleuchtung verwende ich  LED Pflanzenlampen mit 168 LEDs, die nur einen sehr geringen Stromverbrauch haben, mit roten und blauen LEDs. Die geben keine Wärme ab, so dass sie sehr tief – direkt über den Austrieb – in die Röhre gehängt werden können. Durch die Alufolie reflektiert das Licht, es kann nichts nach außen abstrahlen und ist dadurch verstärkt auf den Austrieb gerichtet.

Für große Pflanzen verwende ich LED-Paneels in einer Größe von ca. 30 x 30 cm oder verwende auch mal 3 kleine LED-Leuchten und verfahre wie bei den kleinen Pflanzen. Abhängig davon wie die Blätter gewachsen sind, müssen sie dann schon mal ein wenig auseinandergedrückt oder zusammengebunden werden.  An die Beleuchtungspaneelen bringe ich die mit Alu-Folie beschichtete Pappe mittels Klettband direkt an, so dass es dann keine Röhre, sondern ein Quadrat ist, in dem die Beleuchtung reflektieren kann.

Die Lampen müssen entsprechend dem Wachstum des Neuaustriebs immer höher gehangen werden und deshalb ist es bei größeren Pflanzen auch wichtig mehr Lichtleistung zu haben, denn der Austrieb soll nicht nur in den Spitzen, sondern bis nach unten Licht bekommen.

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Neuer Austrieb im Winter

Die meisten Leute wissen, das im Frühjahr bei uns alle Pflanzen am austreiben sind. Bei vielen Cycadeen ist das nicht so, sondern sie treiben im Winter. Dafür gibt es eine ganz logische Erklärung, denn z.B. Encephalartos, die aus Südafrika kommen, haben diese Zeit in ihren Genen denn in unserem Winter ist in Südafrika Sommer. Es gibt Pflanzen, die sich nach einigen Jahren hier bei uns umstellen, aber ich habe z.B. einen Encephalartos villosus, der in Europa geboren ist, mittlerweile 12 Jahre alt ist und regelmäßig im Winter neue Blätter treibt.  Da hilft dann nur Zusatzbeleuchtung, sonst sind die Blätter viel zu lang und die Abstände der einzelnen Blattsegente riesengroß. Wenn es ganz heftig kommt härten die Blattstiele auch nicht richtig aus und das überlange Blatt hängt auch noch. Da hilft nur das Blatt abschneiden, um das gute Aussehen der Pflanze zu erhalten.

Bei vielen Arten hilft es die Pflanze über die dunkle Jahreszeit sehr kühl (ca. 10°) zu stellen und ihr erst wieder Wärme zu geben, wenn die Tage länger sind.

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